Auf ihrem heutigen Parteitag hat die SPD im Unterbezirk Fürth · Neustadt/Aisch · Bad Windsheim einen umfangreichen Plan für "Starke ländliche Räume" verabschiedet. In zehn Punkten stellten die Delegierten aus den Ortsvereinen der Stadt Fürth, des Landkreises Fürth und des Landkreises Neustadt/Aisch - Bad Windsheim dar, wie sozialdemokratische Politik für den ländlichen Raum aussieht: Mit einem Ausgleich zwischen Umwelt und Landwirtschaft, starken Bauern, deren Erfolg Grundlage für die gesunde Ernährung aller ist, Artenvielfalt und Erholungsräumen, aber auch guter Infrastruktur, die den Anschluss an die digitale Welt und die Verkehrsströme ermöglicht. Bei den turnusmäßig stattfinden Vorstandswahlen bestätigten die Genossinnen und Genossen außerdem den bisherigen Unterbezirksvorsitzenden und Bundestagsabgeordneten Carsten Träger in seinem Amt.

Starke ländliche Räume und eine nachhaltige Landwirtschaft sind untrennbar verbunden. Sie bilden die Grundlage für eine erfolgreiche und umweltverträgliche Entwicklung unserer Heimat und sichern so auch die enorme Wirtschaftskraft und die Arbeitsplätze im ländlichen Raum – schließlich ist jeder siebte Arbeitsplatz in Bayern von der Land- und Forstwirtschaft abhängig. Die Produktion von Lebensmitteln ist und bleibt die Kernaufgabe der Landwirte, aber sie muss sich neuen Anforderungen anpassen und die Chance neuer Märkte nutzen. Denn Ernährung ist viel mehr als satt werden. Auf dem Teller liegen nicht allein Lebensmittel, sondern Produktions- und Verarbeitungsprozesse, Gesundheit, Genuss und Lebensstil. Immer mehr Verbraucher haben eine klare Vorstellung davon, wie die Lebensmittel hergestellt sein sollen, die sie essen möchten: Tierschutz, Erhalt der Umwelt oder Regionalität spielen eine immer größere Rolle. Diese Aspekte sind Herausforderung und Chance zugleich!

"Andere machen sich Gedanken darüber, ob vegane Wurst tatsächlich Wurst heißen darf", stellt Träger fest, "dabei gibt es so viele drängende Aufgaben in der Politik für die ländlichen Räume: Die Menschen in Deutschland wollen sich gesund ernähren, Umwelt-, Tier- und Pflanzenschutz sind zusätzliche Aufgaben für die Landwirte, deren Einnahmeausfälle unsere momentane Förderungspolitik nicht berücksichtigt, und immer mehr Menschen verlassen die Dörfer und kleinen Städte abseits der Ballungsräume - es ist längst höchste Eisenbahn, hier politisch gegenzusteuern."

Die SPD im Unterbezirk Fürth · Neustadt/Aisch · Bad Windsheim hat deshalb ein 10-Punkte-Papier unter dem Titel "Starke ländliche Räume" erarbeitet und als Leitantrag auf ihrem Parteitag verabschiedet. "Denn Politik für starke ländliche Räume ist mehr als Landwirtschaftspolitik", bekräftigt Träger, "es ist umfassende Strukturpolitik." Für die unterschiedlichen Typen des ländlichen Raums – von den Stadtumlandregionen mit raschem Bevölkerungswachstum und Flächenverbrauch bis hin zu Regionen, die durch Abwanderung und wirtschaftliche Strukturschwäche geprägt, aber oft genau deshalb landschaftlich äußerst reizvoll sind – sind unterschiedliche Anpassungsstrategien nötig. Die 10 Punkte:

1. Nachhaltige Landwirtschaft fördern
2. Mehr Tierschutz in der Nutztierhaltung
3. Leben schützen: Keine Patene auf Tiere und Pflanzen - Artenvielfalt erhalten
4. Regionale Vermarktungsstrukturen stärken
5. Klare Regeln, wirksame Kontrollen und spürbare Strafen im Lebensmittelrecht
6. Klare Lebensmittelkennzeichnungen für starke Verbraucher
7. Gesunder Ernährung in Kita und Schule - im Lehrplan und auf den Tellern
8. Verbot von grüner Gentechnik
9. Stärken stärken: Kommunen, Energie, Kultur, Tourismus
10. Vielfalt als Stärke und passgenaue Lösungen für die Regionen

Der vollständige Leitantrag "Starke ländliche Räume" des SPD Unterbezirks Fürth · Neustadt/Aisch · Bad Windsheim steht zum Download zur Verfügung:

http://dokumente.spd-fuerth.de/20170429_leitantrag_starke_laendliche_raeume.pdf.