Südstadt-SPD • 27. März 2023
Thomas Jungs Halbzeitbilanz bei der Südstadt-SPD: „Wir liegen voll im Plan“
Zur ersten Sitzung nach der Jahreshauptversammlung der Südstadt-SPD kündigte sich hoher Besuch an: Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung stellte seine persönliche Halbzeitbilanz vor. Diese fiel sehr positiv aus. Viele seiner persönlichen Themen, die von der SPD im Stadtrat umgesetzt werden, sind schon abgehakt, bei einigen Themen setzt der OB auf einen langen Atem. Insgesamt zeigt er sich aber zuversichtlich und sieht der 2. Halbzeit seiner vierten Amtszeit freudig entgegen.
Über 20 interessierte Genossinnen und Genossen der Südstadt-SPD hatten sich am 22. März in der Fritz-Seuß-Begegnungsstätte eingefunden, um die Ausführungen unseres Oberbürgermeisters zu verfolgen.
Besonders stolz ist der OB auf den Ausbau der Betreuungsplätze für Kinder. 600 neue Plätze sollten entstehen, mittlerweile sind es bereits über 700 nach 3 Jahren, die bereits eröffnet oder in der Vorbereitung sind - mit über 100 Plätzen entfallen die meisten dieser Plätze auf die Südstadt. Jung berichtete vom verzweifelten Anruf einer Mutter, die zuvor in Berlin lebte und 70 Einrichtungen erfolglos abtelefonierte. In Fürth erhielt sie mit dem ersten Anruf eine Zusage für einen Betreuungsplatz.
Generell ist Bildung eines der Kernthemen in Fürth: so wird im Süden ein Bildungscampus entstehen. Die Volksbücherei wird neu gebaut, eine Zentralmensa wird u.a. die Böckler- und John-F-Kennedy-Schule versorgen. Nebenan entstehen neue Sportflächen für Schul- und Vereinssport.
Mit dem FLAIR hat Fürth als einzige deutsche Großstadt ein neues innerstädtisches Einkaufszentrum erhalten. Wenn man die Leerstände u.a. in den Arcaden Erlangen und der Fußgängerzone in Nürnberg vergleicht, ist dies, ebenso wie die Generalsanierung des Woolworth-Gebäudes, ein positives Signal für eine Belebung der Fußgängerzone gewesen, wenngleich die Zeiten für Einzelhändler nicht leicht sind.
Auch der Schuldenstand der Stadt Fürth hat sich in den letzten 10 Jahren positiv entwickelt. In der letzten Dekade konnte die Kleeblattstadt fast 100 Millionen Euro Schulden abbauen. Dies sei man folgenden Generationen schuldig, ohne auf elementare Dinge verzichten zu müssen.
Den Ausbau der Rad-Infrastruktur wird man besonders ins Auge fassen, im Süden sollen dafür Radschnellwege oder Fahrradstraßen entstehen. Vorgesehen für den fahrradfreundlichen Ausbau sind unter anderem Teile der Leyher Straße und die Fronmüllerstraße. Eine Absage erteilte der OB Plänen für eine Umgestaltung der Schwabacher Straße - jedoch nur vorerst: Nach der Sanierung der Südwesttangentenbrücke, die die Schwabacher Straße kreuzt, wird sich auch hier etwas tun. Planungen gibt es konkret aber noch nicht, weil die Sanierung der Brücke höchste Priorität hat.
Trotz der schwieirigsten Vorzeichen seiner Amtszeit mit Corona, dem Ukraine-Krieg und der hohen Inflation, blickt Jung insgesamt positiv auf die aktuelle Lage. Sorge macht dem OB allerdings die Tatsache, dass hiesige Unternehmen aufgrund der Rahenbedingungen infrastrukturell in andere Länder investieren, nicht mehr nur in Fernost, sondern auch in den USA. Dort sind u.a. die Energiekosten, aber auch Bürokratie deutlich niederschwelliger, als in Deutschland. Als Beispiel nennt der OB die Einspeisung der Solarenergie vom Stadiondach der SpVgg, die seit ihrer Fertigstellung im Winter noch immer keine Freigabe durch die Behörden erhalten habe, was den OB sehr ärgert. Auch eine Freigabe unter Vorbehalt ließ das Bundeswirtschaftsministerium nicht zu.
Fürth lebt nicht nur vom Dienstleistungssektor, sondern auch vom produzierenden Gewerbe. "In Fürth entsteht noch etwas" nennt das Jung. Uvex, Bruder, die L. Kurz Stiftung, Simba-Dickie und viele weitere Betriebe sorgen für wichtige Arbeitsplätze und brauchen dennoch die volle Unterstützung der Politik, um die Unternehmen langfristig an ihren Standorten zu erhalten. Ein Wegfall dieses Sektors sei nicht zu verschmerzen. U.a. soll der Kauf der Brachflächen im Golfpark und die Ansiedlung von Unternehmen mit bis zu 2.000 Arbeitsplätzen die Arbeitsplatzsituation in der Kleeblattstadt nachhaltig unterstützen und verbessern.
Insgesamt im Zeitplan liegt der Ausbau des Fürther Klinkums, dessen Bettenzahl sich von 800 auf 1000 erhöhen soll. In diesem Jahr soll Richtfest gefeiert werden. Der Fürhter Hauptbahnhof wird nach der Sanierung fertiggestellt - auch wenn der behindertengerechte Ausbau der Bahnsteige wegen der DB immer noch schmerzlich vermisst wird.
Der OB hielt fest, dass vor allem mit Blick auf die Steuereinnahmen von Nürnberg und Erlangen, Fürth vergleichsweise noch immer kein Big Player sei. Jung freut sich jedoch über den hohen Lebensstandard, viele grüne Oasen, die Umgestaltung von Plätzen, zur Zeit der Kaiserplatz in der Südstadt, in Zukunft auch der Helmplatz an der alten Feuerwehrwache, die dieses Jahr endlich vollständig umgezogen sein soll. Auch die Gustavstraße erfreut sich noch immer hoher Beliebtheit. Die anderen Gastronomen sollen aber nicht vergessen werden, um Fürth vielfältig für alle Bedürfnisse aufzustellen.
Nur einer Frage wich der OB dann schmunzelnd aus. Ob es seine letzte Halbzeitbilanz in der Südstadt gewesen sei, „könne und wolle er heute nicht beantworten“. Ein Fahrplan zur Entscheidung sei aufgemalt, an diesen will sich der Oberbürgermeister auch halten.
Die Südstadt-SPD jedenfalls war mit den Ausführungen von Thomas Jung sehr zufrieden und wird den Kurs der Stadtratsfraktion und unserer Referate und der Rathausspitze genau verfolgen und bestmöglich unterstützen.