SPD Kreisverband Fürth und SPD-Fraktion im Fürther Stadtrat • 6. Juni 2022
Fürth beantragt ein viertes Gymnasium
Der Stadtrat hat auf seiner Sitzung am 1. Juni einen Meilenstein für die Fürther Bildungslandschaft beschlossen: Die Beantragung eines vierten staatlichen Gymnasiums für 36 Klassen beim Bayerischen Kultusministerium. „Das ist wirklich eine große Entscheidung“, freut sich der Fürther SPD-Vorsitzende und Stadtrat Matthias Dornhuber, „das wird ein Kraftakt, aber wir wollen optimale Bedingungen für die Bildungsbiografie der Kinder und jungen Menschen in unserer Stadt.“ Auch Bildungsbürgermeister Markus Braun ist von der Entscheidung überzeugt: „Bis 2036/37 werden wir stark wachsende Schülerzahlen in Fürth erleben, in besonderem Maße an den Gymnasien. Neben der geplanten Neubauten und Vergrößerungen aller drei vorhandenen Gymnasien brauchen wir zusätzlich die Gründung eines vierten.“ Dornhuber legt aber großen Wert darauf, dass alle Schularten im Blick sind: „Die größten Anstiege sehen wir derzeit bei den Grunschulen und künftig bei den Gymnasien, deshalb müssen wir hier rasch handeln – aber wir werden auch in alle anderen Schularten weiter investieren.“
Innerhalb von 15 Jahren wird ein Anstieg der gymnasialen Schülerschaft durch Anstieg der Kinderzahlen, einen längeren Schulbesuch in Folge der Wiedereinfühung des G9 und eine tendenziell steigende Übertrittsquote auf durchschnittlich 46 % von 3191 auf 5022 zu erwartet. Das werden in 15 Jahren dann fast ca. 2000 Gymnasiastinnen und Gymnasiasten mehr sein als heute. Die Schülerzahlen werden bis zum Schuljahr 2036/37 eine lange Zeit bei über jährlich 5000 Gymnasiastinnen und Gymnasiasten bleiben. Diese langanhaltende Hochphase der Schülerzahlen bedeutet, dass die gymnasiale Landschaft dauerhaft ausgebaut werden muss.
Das vierte Gymnasium soll mit Vorläuferklassen am Altstandort des Heinrich-Schliemann-Gymnasiums mit Vorläuferklassen gegründet werden und den frei werdenden Raum nach Auszug des Heinrich-Schliemann-Gymnasiums in dessen Neubau übernehmen. Es soll vierzügig gebaut werden und einen „naturwissenschaftlich-technologischen“ Zweig, einen „wirt-schaftswissenschaftlichen“ und einen „sozialwissenschaftlichen“ Zweig erhalten.
Die Ausbildungsrichtungen der vier Gymnasien werden den zukünftig erwarteten Bedarf abdecken, insbesondere soll ein starker naturwissenschaftlich-technologischer Zweig mit dem vierten Gymnasium hinzukommen.
Mittelfristig soll der Standort des vierten Gymnasiums aus dem Stadtzentrum verlagert werden. Zur Entlastung der gymnasialen Schülerströme in der Innenstadt soll der neue gymnasialen Schulstandort außerhalb der Innenstadt zu entwickelt werden. Die Suche nach dem zukünftigen Standort unter Abwägung verschiedener Möglichkeiten soll bereits in den kommenden Monaten erfolgen.